Bericht zur Lage der Freitaler Heliosklinik vorgestellt

Bericht zur Lage der Freitaler Heliosklinik vorgestellt

Zu einer jüngst im Sozialausschuss öffentlich vorgelegten Präsentation der Helios-Kliniken über die Herausforderungen für das Gesundheitswesen im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge hat sich Kreisrat Jörg Müller namens der Kreistagsfraktion der Konservativen Mitte geäußert.

Zahl der Krankenhäuser und Betten in Deutschland sind rückläufig

Die Ausarbeitung zeige, wie stark rückläufig die Zahl der Krankenhäuser und der Betten in Deutschland insgesamt sei – trotz Überalterung und der zunehmenden Folgen von Zivilisationskrankheiten. Diese hätten unter anderem dazu geführt, dass die Zahl der Notfälle im Bereich der Gastroenterologie gegen den allgemeinen Trend gewachsen sei.

Jörg Müller
Jörg Müller, Mitglied der Kreistagsfraktion Konservative Mitte

„Dass es trotz der irrwitzigen Corona-Maßnahmen und der einrichtungsbezogenen Impfpflicht insgesamt zu einem Personalzuwachs in den Krankenanstalten gekommen ist, ist zu begrüßen“, äußerte Müller. „Allerdings stagniert nach wie vor die Ärztezahl und es ist auch bezüglich des Fachkräftemangels keine Entwarnung zu geben.“

Schere von Kosten und Fallzahlen geht auseinander

Ein weiterer Trend, der sich zeige, seien höhere Gesundheitsausgaben insgesamt trotz geringerer Fallzahlen und eines prozentualen Bedeutungsverlusts der stationären Aufenthalte.

„Die Steigerung der elektiven Aufnahmen ist eine Konsequenz aus dem Ausbau der Potenziale in den schneidenden Fächern in unseren Krankenanstalten vor Ort“, erklärte Kreisrat Müller. „Hier müssen wir ansetzen, um deren Zukunft zu sichern. Vor allem für den Fall einer vom Bund vorgegebenen weiteren Spezialisierung und Zentralisierung wäre die Unfallchirurgie auch für die Klinken unseres Landkreises eine mögliche Cash-Cow.“

Ambulante statt stationärer Versorgung

Es werde genauerer Analysen dazu bedürfen, welche Faktoren im Einzelfall zum Rückgang der Fallzahlen beigetragen haben. Eine Verlagerung der Versorgung in den ambulanten Bereich sei ohne Zweifel einer davon, und dem müsse auch der Landkreis in seiner künftigen strategischen Planung Rechnung tragen.

Auf verändertem Bedarf reagieren ohne Standorte zu gefährden

„Organisatorisch wird es eine komplexe Aufgabe sein, die Kapazitäten und Ressourcen in unseren Krankenhäusern auf eine veränderte Nachfrage auszurichten. Unsere Kliniken können dabei stets auf ein offenes Ohr bei uns zählen“, machte Müller deutlich. „Wichtig wird es aber insbesondere auch sein, die ambulanten Versorgungsstrukturen zu stärken und sicherzustellen, dass ausreichend Ressourcen und Fachpersonal vorhanden sind, um den Bedarf zu decken.“

Die Förderung von Prävention und Aufklärung über gesundheitsfördernde Lebensweisen würden künftig ebenso bedeutsam bleiben wie die enge Zusammenarbeit anderen Gesundheitsakteuren vor Ort. Resümierend erklärt Müller:

„Es muss um eine sinnvolle Schwerpunktsetzung bei Aufrechterhaltung eines möglichst breiten Angebots gehen. Worauf wir mit Blick auf die übergeordneten Ebenen in jedem Fall drängen müssen, ist, dass es zu keiner Schädigung der Standorte der Krankenanstalten im Landkreis durch derzeit im Bund diskutierte Reformpläne kommen darf.“

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