Landkreis soll Freitaler Krankenhaus übernehmen

Konservative Mitte - Landkreis soll Freitaler Krankenhaus uebernehmen

Die geplante Schließung der Kinderklinik, Gynäkologie und Geburtenstation im Helios-Klinikum Freital sorgt für Aufsehen. Die Konservative Mitte fordert Maßnahmen gegen den Abbau der Gesundheitsversorgung. Ein Antrag im Kreistag soll Gespräche mit der Helios-Geschäftsführung zur Zukunft des Klinikstandorts initiieren. Weiterhin steht die Forderung im Raum: Der Landkreis soll Freitaler Krankenhaus übernehmen, falls eine Machbarkeitsstudie dies als sinnvoll bestätigt. Alternativ sollen andere Lösungen geprüft werden, um die medizinische Versorgung zu sichern. Eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung sei essenziell für die Lebensqualität und verhindere Abwanderung.

Protest gegen die Schließung von Freitaler Kliniken
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Peter Pfitzenreiter, Kreisrat und Vorsitzender der Konservativen Mitte

Die Konservative Mitte in Freital und im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge begrüße ausdrücklich die Protestdemonstration am Samstag, 30.11., sagte Pfitzenreiter, Kreisrat und Vorsitzender der Konservativen Mitte. Diese findet ab 15 Uhr auf dem Freitaler Neumarkt statt. Sie richtet sich gegen die Schließung der Stationen und für den Erhalt der Gesundheitsversorgung in der Stadt.

Forderung nach Gesprächen und langfristiger Sicherung

In der Debatte um die bevorstehende Schließung der Kinderklinik, der Gynäkologie und der Geburtenstation im Helios-Klinikum Freital hat Kreisrat Peter Pfitzenreiter einen Vorstoß im Kreistag angekündigt.„Wir werden schon zur Sitzung des Kreistages am Montag einen entsprechenden Antrag einreichen“, so der Kreisrat. „Zum einen geht es darum, den Landrat einzuschalten. Dieser soll mit der Helios-Geschäftsführung das Gespräch über die Wiedereröffnung der Stationen und die langfristige Sicherung der Zukunft des Standorts Freital suchen.“ Es sei illusorisch, zu glauben, dass das Verschwinden dieser Stationen das Ende der Kaputtschrumpfung des Klinikums sein werde. Bereits nach dem Ende der stationären Aufnahme von Notfällen im Krankenhaus Dippoldiswalde zu Beginn des Jahres habe es vonseiten der Helios-Geschäftsführung geheißen, es werde keine Verschlechterung der medizinischen Versorgung kommen. Diese Zusage habe man nicht eingehalten.

Machbarkeitsstudie zur Rückübernahme des Klinikums

„Zum anderen geht es um eine Machbarkeitsstudie“, betont Pfitzenreiter. „Die Verwaltung des Landkreises soll diese erstellen und dabei prüfen, ob und unter welchen Bedingungen eine Rückübernahme des Klinikums Freital möglich wäre.“ Der Deutsche Landkreistag bekenne sich ausdrücklich dazu, einen Versorgungsauftrag zu haben, so steht es auch im sächsischen Krankenhausgesetz (§1 Abs. 2). Die Landkreise stünden „in der Pflicht, eigene Krankenhäuser zu betreiben, soweit eine bedarfsgerechte Versorgung nicht durch andere Träger gewährleistet ist“. An der Aktualität dieser Einschätzung und dem rechtlichen Rahmen hat sich nach Überzeugung Pfitzenreiters nichts geändert.

Landkreis soll Freitaler Krankenhaus übernehmen

„Sollte sich der Landkreis nicht in der Lage sehen, die komplette Klinik zu übernehmen, sollen wenigstens noch mögliche Alternativen geprüft werden. Möglicherweise wäre auch eine kommunale Geburten- oder Kinderklinik eine Option, um den Altweißeritzkreis angemessen abzudecken.“ Die Menschen in Freital, Dippoldiswalde und den Umlandgemeinden bräuchten nicht nur ein angemessenes Angebot zur wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Sie müssten endlich auch wieder Vertrauen in die politischen Verantwortungsträger vor Ort fassen können, dass diese den ländlichen Raum für die Bürger und die künftigen Generationen lebenswert erhalten.

Identitätsgefühl und Sicherung des ländlichen Raums

Es müsse, betonte Pfitzenreiter, weiterhin ein Normalfall bleiben, dass künftige Freitalerinnen und Freitaler ihre Heimat auch als Geburtsort in Dokumenten stehen haben könnten. Dies sei ein wichtiger Beitrag zu einem intakten Identitätsgefühl. Zudem sei die Sicherung eines wohnortnahen Krankenhauses essenziell, um den ländlichen Raum zu stärken und Abwanderungstendenzen entgegenzuwirken. „Wir begrüßen auch ausdrücklich den offenen Brief der Kommunen in der Weißeritzregion an den Ministerpräsidenten und die Staatsregierung zur Umstrukturierung des Freitaler Krankenhauses“, betonte Pfitzenreiter. „Diesem haben sich elf Oberbürgermeister und Bürgermeister der Region angeschlossen. Sie machen darin noch einmal deutlich, wie toxisch sich Experimente auf Kosten der Gesundheitsversorgung der Menschen im Landkreis auf das soziale Gefüge auswirken.“

Kritik an Zentralisierung und Abwanderungstendenzen

Selbst unter Zugrundelegung der politischen Schwerpunkte der jüngst zerbrochenen Koalition im Bund mache diese Form der Zentralisierung keinen Sinn, erläutert der Kreisrat: „Ich kann mich noch daran erinnern, wie die Bundesbauministerin jungen Menschen geraten hat, aufs Land zu ziehen, weil es in den größeren Städten zu wenig und zu teuren Wohnraum gebe. Das mag eine sinnvolle Idee sein, aber wer ist denn bereit, ihr zu folgen, wenn die gleiche Politik mit der wohnortnahen Gesundheitsversorgung einen elementaren Bestandteil der Lebensqualität unterminiert?“ Die Konservative Mitte werde sich auch weiterhin für den Erhalt der Lebensqualität für alle in unserer Stadt und unserem Landkreis starkmachen.

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