Krankenhaus Dippoldiswalde geschlossen – wegen Desinteresse Verantwortlicher
Im Dezember 2023 wurde es erstmals offiziell, worüber hinter vorgehaltener Hand schon länger spekuliert worden war: Das Krankenhaus in Dippoldiswalde wird im Rahmen der Neuausrichtung der Helios Weißeritztal-Kliniken geschlossen und zum „Gesundheitszentrum“ mit einem erheblich eingeschränkten Restbestand an Ambulanz und Notfallversorgung heruntergestuft. Für Freital, dessen Klinikum im Gegenzug ausgebaut wird, ist das eine gute Nachricht. Für den Rest des Landkreises ist jedoch mit einer empfindlichen Verschlechterung der Versorgung und des Zugangs zu erkrankten Angehörigen zu rechnen. Dazu Emanuel Schmidt, Kandidat zur Kreistagswahl: „Das Krankenhaus Dippoldiswalde ist nun geschlossen – wegen des Desinteresses Verantwortlicher!“
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Eine Schließung mit Ansage
Der Kandidat der Konservativen Mitte für den Kreistag Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Emanuel Schmidt, übt in diesem Zusammenhang Kritik am Umgang von den Verantwortlichen im Landkreis mit der Entwicklung: „Wie Oberbürgermeisterin Kerstin Körner gegenüber lokalen Medien selbst einräumt, fiel die Entscheidung nicht vom Himmel. Schon über Wochen und Monate hinweg wurden Leistungen eingeschränkt, fehlten Ansprechpartner, waren stationäre Behandlungsplätze nicht verfügbar. Die Belegschaft schöpfte Verdacht, Besucher sprachen darüber. Spätestens in diesem Augenblick hätte ich von den politisch Verantwortlichen erwartet, dass sie sich um einen offiziellen und den Bürgern bekannten Gesprächstermin mit der Geschäftsführung bemühen und nachfragen, was Sache ist und was notwendig wäre, eine Schließung zu verhindern.“
Kreisrätin, Beigeordnete und Landrat schauen zu
Erschwerend kommt dazu, dass Oberbürgermeisterin Kerstin Körner mit Sitz und Stimme im Kreistag vertreten ist und ihrerseits das Thema auch dort offiziell aufs Tapet hätte bringen können. „Ich frage mich auch, seit wann der Landrat und die Beigeordnete für Soziales über das Vorhaben der Helios-Führung in Kenntnis waren“, erklärt Schmidt weiter. „Die Thematik geht den Landkreis ja nicht nur wegen der Veränderungen in der Lebensqualität etwas an. Er vergibt ja auch die Rettungsdienste. Die längeren Anfahrtszeiten und Transporte bleiben nicht ohne Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Ambulanzfahrzeugen. Hier hätte ich mir erwartet, dass eine so einschneidende Veränderung für einen großen Teil der Bürger des Landkreises nicht einfach hingenommen wird, als wäre sie ein Naturereignis.“
Es bleibt nicht ohne Auswirkungen für Wintertourismus und internationale Wettkämpfe im Eiskanal
Eine so gravierende Verschlechterung der Gesundheitsversorgung drohe zudem das Ansehen der Region in anderen Teilen des Landes oder im Ausland zu beeinträchtigen, gibt Schmidt zu bedenken. „Wir richten Rodelweltmeisterschaften aus, wir sind ein Hotspot für den Wintertourismus. Werden sich am Ende die politisch Verantwortlichen hinstellen und der Familie eines Touristen, der eine Behandlung benötigt, erklären, dass sie jetzt nach Freital, Dresden, Pirna oder vielleicht sogar nach Teplice pilgern muss, um ihn besuchen zu können?“
Zuletzt hatte Altenbergs Bürgermeister erklärt, mit Krankenhäusern in Tschechien eine Zusammenarbeit zu suchen, um Bürgern und Touristen im Notfall möglichst kurze Wege zu ermöglichen.
Mit guter Politik im Kreistag auch Dippoldiswalde voranbringen
Im Kreistag will Schmidt, wenn er gewählt wird, die Gesundheitsversorgung zu einem Schwerpunktthema seiner Tätigkeit machen. Dabei möchte er vor allem den Standort Dippoldiswalde nicht abschreiben, wie das offenbar die politisch Verantwortlichen bereits getan haben. „Dippoldiswalde ist ein erstklassiger und gut erreichbarer Standort für die Gesundheitsversorgung“, macht er deutlich. „Es ist inakzeptabel, dass dieses Potenzial aufgrund des Desinteresses der verantwortlichen Kräfte in Stadt und Landkreis ungenutzt bleibt.“