Angesichts immer häufigerer und brutalerer Gewaltaktionen in und im Umfeld von Schulen in Freital hat die Konservative Mitte einen Aktionsplan gegen die Gewalt an Freitaler Schulen gefordert. Es müsse auf kommunaler Ebene alles, was vor Ort aufgeboten werden könne, in die Waagschale geworfen werden, um diesem Übel entgegenzutreten. Daniel Gliemann, Vorstandsmitglied und Kandidat zur Freitaler Stadtratswahl: „Wir benötigen kommunales Bündnis gegen Gewalt an Schulen!“
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Daniel Gliemann: Mein Sohn ist selbst Opfer von Gewalt in der Schule geworden!
Vorstandsmitglied Daniel Gliemann verweist auf aktuelle Berichte – und auch auf eigene Erfahrungen. Er wird zudem am 9. Juni 2024 zur Freitaler Stadtratswahl für die Konservative Mitte kandidieren.
„Dass erst kürzlich nach einer verbalen Auseinandersetzung mein eigener Sohn mitten im Unterricht zum Opfer eines einseitigen, brutalen Angriffs geworden war, hat mir noch einmal deutlich gemacht, dass mittlerweile niemand mehr sicher ist. Mit Glück hat er nur ein paar Blessuren davongetragen, der seelische Schaden ist jedoch nicht abzusehen. Der Vorfall zeigt aber, dass es jedes unserer Kinder jederzeit treffen kann.“
Ob man in den Lokalteil traditioneller oder in soziale Medien schaue, häuften sich Berichte über gewalttätige Übergriffe in und im Umfeld von Schulen. Häufig – wie jüngst in Potschappel – seien diese mit räuberischer Erpressung verbunden, es falle auch die immer geringere Hemmschwelle auf.
Muster erkennen, um Sicherheit zu schaffen
„In einigen Fällen sollen die Täter Migrationshintergrund haben, manchmal ist es auch andersherum“, äußerte Gliemann. „Das tut zwar grundsätzlich nicht viel zur Sache. Es ist aber wichtig, Muster zu erkennen, um mit adäquaten Maßnahmen auf die Gefährdungspotenziale reagieren zu können.“
Entscheidend sei, dass sich bei vielen Menschen das Gefühl breitmache, dass die Gesellschaft hilflos und verzweifelt erscheine, und dass unbeteiligte Schüler verängstigt und eingeschüchtert würden. Es könne nicht angehen, dass Schulen, die für Kinder und Jugendliche verpflichtet zu besuchen sind, keinen sicheren Ort darstellten.
Vorfälle dürfen nicht kleingeredet werden
In der Presse würden die Vorfälle und Entwicklungen oft beiläufig oder sogar in einer Weise beschrieben, die man als verharmlosend wahrnehmen könne. Auch bei Behörden heiße es häufig, der Spielraum, um solche Vorfälle zu ahnden, sei gering. Von oben sei sogar gewünscht, sie, wenn möglich, nicht an die große Glocke zu hängen. Aussagen dieser Art bestätigten den weitverbreiteten Eindruck, auf die Politik auf Landes- und Bundesebene sei kein Verlass.
Reformen müssen angestoßen werden
Vieles laufe im Schulsystem selbst schief, und hier seien der Kommunalpolitik die Hände gebunden. Denkanstöße zu Veränderungen solle sie trotzdem geben.
„Perspektivisch wird es erforderlich sein, das gesamte Bildungssystem neu zu denken“, resümiert Gliemann. „Wenn die Schulpflicht dazu führt, dass ordentliche Schüler dem Terror von ‚Verhaltensoriginellen‘ und Schlägern hilflos ausgeliefert sind, muss man sie infrage stellen – vielleicht in Richtung einer Bildungspflicht.“
Gewalt an Schulen muss ähnlich hart bestraft werden, wie andere Vergehen!
Es müsse jedenfalls schnellere und härtere Maßnahmen gegen Beteiligte an gewalttätigen Übergriffen, Raub oder Schutzgelderpressung bis zum Schulverweis geben. Auch sei es Zeit dafür, Gewaltneigungen und Mobbing mindestens in ähnlicher Weise zum Anlass für Interventionen zu machen wie Radikalisierung oder Verfassungsfeindlichkeit.
„Kürzlich ging der Fall der 16-jährigen Schülerin in Mecklenburg-Vorpommern durch die Medien, bei der wegen ein paar eigenartiger TikTok-Inhalte Schulleiter und Polizei eine Gefährderansprache durchgeführt hatten“, erinnert der Kandidat der Konservativen Mitte. „Wesentlich nötiger wäre es, Polizei und notfalls auch Jugendamt schon frühzeitig einzuschalten, wenn Minderjährige Gewaltbereitschaft zeigen. Anders als ein paar provokative Sprüche auf einem Social-Media-Profil stellen gewaltbereite Mitschüler eine tatsächliche Beeinträchtigung von Sicherheit und Lebensqualität dar.“
Wir müssen zusammenhalten!
Gleichzeitig müssten die anständigen und gesetzestreuen Bürger endlich zusammenrücken, betont Gliemann weiter – und offensiv gegen Gewalt und die Brutalisierung und Verrohung des Schulalltags auftreten. Eltern, Lehrer und Schülervertreter sollten so zeitnah wie möglich wirksame Maßnahmen diskutieren, um ein Frühwarnsystem gegen Zustände zu schaffen, wie sie mittlerweile auch an Schulen in Freital eingekehrt zu sein scheinen. In einem weiteren Schritt solle daraus ein kommunales Bündnis gegen Gewalt und Verrohung auf den Schulhöfen entstehen. Polizei und Schulsozialarbeit einzubinden, erscheine als ein sinnvoller Ansatz.
„Ich möchte und kann dies so nicht mehr länger ertragen“, unterstreicht der Stadtratskandidat Gliemann. „Wir ALLE müssen JETZT wach werden und handeln. Hier sind WIR als Gesellschaft am meisten gefragt. Wir müssen zusammenhalten und Handeln. Nur wir vor Ort können gemeinsam etwas erreichen.“