In Somsdorf sollte in den nächsten Jahren ein Windpark entstehen. Geplant war, ein bestehendes Windrad (ca. 80 Meter) durch fünf Anlagen mit etwa dreifacher Höhe zu ersetzen. Im Rahmen einer Bürgerversammlung im Stadtkulturhaus entstand bei vielen der Eindruck, für den Investor sei bereits alles entschieden.

Uwe Rumberg, Vorstandsmitglied der Konservativen Mitte: „Da war eigentlich für die Firma, die das errichten möchte, schon alles quasi in Sack und Tüten, wie man so schön im Sächsischen sagt. Aber das kommt jetzt anders.“ Denn es kommt jetzt anders – weil die Konservative Mitte eine Initiative gestartet hat, die den Ort zusammengebracht hat und das Dorf selbst entschieden hat. In einem Video erklären die Initiatoren, wie sie das konkret geschafft haben.
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Ausgangspunkt: Nicht zuschauen, sondern anpacken
Statt sich mit einem „Das ist eben so“ abzufinden, haben Mitglieder und Unterstützer der Konservativen Mitte die Lage im Ort aufgenommen, Gespräche geführt und gemeinsam überlegt, wie man konkret und rechtssicher reagieren kann.

Peter Pfitzenreiter, Vorsitzender der Konservativen Mitte: „Wir als konservative Mitte haben uns mit einigen Somsdorfern mal zusammengesetzt und Ideen entwickelt, was man tun kann, um gegen die Windkrafträder vorzugehen.“ Das entspricht dem Grundsatz der Konservativen Mitte, Politik vom Ort aus zu denken: Die Kommunen sind „das Herz unseres Landes“, Heimat entsteht vor Ort – und Entscheidungen müssen sich an den Menschen orientieren, die dort leben. Das ist gelebte Subsidarität
Treffen im Vereinshaus EIBE mit den Grundstückseigentümern
Ein zentraler Schritt war das Treffen der Grundstückseigentümer, der für den Windpark infrage kommenden Grundstücke, im Vereinshaus Eibe, zu dem die Konservative Mitte eingeladen hatte. Es herrschte Einigkeit darüber, dass man keine Windkraftanlagen möchte. Somsdorf war sich selten bei einem Thema so geschlossen einig wie hier: Windräder sind nicht erwünscht. Diese Geschlossenheit ist ein starkes Signal, welches sicherlich auch die Grundstückseigentümer überzeugt hat.
Verantwortung für den Ort und Miteinander
Die entscheidende Idee war, die betroffenen Grundstückseigentümer zusammenzubringen – im Sinne des gemeinsamen Zusammenlebens und eines offenen, ehrlichen Austauschs. In diesen Gesprächen ging es nicht nur um ein „Dagegen“, sondern auch um nachvollziehbare Fragen und Bedenken, wie beispielsweise: Warum pachten Investoren das Land – und kaufen es nicht Warum sind plötzlich sehr hohe Pachtsummen im Gespräch – warum sollen wir so viel Geld erhalten? Wem nützt das Modell am Ende: dem Ort – oder vor allem Dritten? Solche Fragen gehören zur sauberen Abwägung dazu.
Das Ergebnis: Einstimmige Erklärung – keine Flächen, kein Windpark

Marc Bernhardt, selbst Grundstückseigentümer, fasst zusammen: „Denn unsere Flächeneigentümer hier im Ort haben sich einheitlich dafür ausgesprochen keine Flächen für die Windkraftanlagen für das Projekt Windpark Borlas zur Verfügung zu stellen.“ Aus dem Gespräch und der dort herrschenden Einigkeit der Grundstückseigentümer entstand ein klares, einfaches und wirksames Mittel: eine schriftliche Erklärung. Alle Eigentümer unterschrieben, dass sie auf ihren Grundstücken keine Windkraft wollen. Damit war die Grundlage des Projekts praktisch entzogen – auf legitimen Weg, durch Geschlossenheit und Klarheit.
Persönlich übergeben: Schreiben an Uniplan am 12.12.2025

Die Konservative Mitte hat das Dokument dem Investor persönlich übergeben. Dazu Thomas Erler: „Heute, am 12.12.2025, wurde das Schreiben mit allen Unterschriften der Grundstückseigentümer an Uniplan übergeben, sodass hier kein Windpark entstehen kann, sodass keine Flächen von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden.“
Ein starkes Signal: Kleine Einheiten können Großes bewegen
Was hier gelungen ist, zeigt: Bürger vor Ort sind nicht machtlos – wenn man sie zusammenbringt und ins Handeln bringt. Marc Bernhardt resümiert zutreffend: „Und ich denke, wir haben ein starkes Zeichen geschickt, dass auch kleine demokratische Einheiten, die übergeordnete Politik der Bundesregierung beeinflussen kann.“
